Das Fachwerkhaus wurde ca. 1700 erbaut und in mehreren Stufen erweitert. Das Gebäude besitzt zwei Vollgeschosse und ist teilweise unterkellert. In mehreren Stufen wurden die Wände teilweise von innen gedämmt und auch die Fenster wurden erneuert.
Das Gebäude ist ein eingetragenes Kulturdenkmal, daher müssen alle baulichen Maßnahmen die das Erscheinungsbild beeinträchtigen mit der zuständigen Denkmalschutzbehörde abgestimmt werden. Andernfalls drohen Strafmaßnahmen und spezifische Steuervorteile der Denkmalsanierung können nicht genutzt werden.
Quelle: Thermo-Bild
Die Thermografieaufnahme macht deutlich, dass der Wärmeverlust über die Fenster und die Gefache stattfindet (Beispielaufnahme). Bei einer nachträglichen Innendämmung muss sichergestellt werden, dass der Feuchtigkeitstransport weiter gewährleistet wird. Eine innere Vorsatzschale mit Mineralwolle, Dampfsperre und Gipskarton kann gerade bei Sichtfachwerk schnell zur Schimmelbildung an den Lehmwänden führen. Die Erneuerung der Fenster kann nur nach Absprache mit der Denkmalschutzbehörde erfolgen. Auch hier sollte der Einbau sorgfältig geplant und überprüft werden.
Ein großes Sanierungspotenzial auch in denkmalgeschützten Fachwerkhäusern ist die oberste Geschossdecke. Hier kann ohne Beeinträchtigung des Erscheinungsbildes der Wärmeverlust durch das Dach reduziert werden bei vergleichsweise geringem Sanierungsaufwand.
Dabei muss beachtet werden, dass auch der Aufgang zum Spitzboden gedämmt werden sollte. Oftmals ist hier nur eine dünne Holzplatte verbaut, durch die Raumwärme schnell entweichen kann. Der Aufgang zum Spitzboden sollte zudem mit Dichtungsbändern abgedichtet werden.
Ein weiterer Schwachpunkt des Gebäudes ist die unzureichende Türdichtung. Auf diese Weise entweicht aus dem als Hobbyraum genutzten Keller viel Wärme. Ein Austausch der Türdichtungen bzw. die Erneuerung der Wohnungstür kann hier den Wärmeverlust reduzieren.
Da bei denkmalgeschützten Gebäuden die Sanierung schwierig sein kann, lassen sich Einsparungen besser durch die Gebäudetechnik oder das Nutzerverhalten der Bewohner erreichen. Ein Austausch der veralteten Küchentechnik durch moderne, hocheffiziente Geräte hilft Stromkosten zu reduzieren. Eine effiziente Heizungsanlage, die im besten Falle durch nachwachsende Rohstoffe betrieben wird, kann auch zur Kostenreduzierung beitragen. Der Einsatz von hocheffizienten Pumpem kann zusätzlich den Stromverbrauch deutlich senken.
Den Vortrag des Energieberaters der Verbraucherzentrale Hessen e.V. können Sie hier herunterladen