Das EMOLA-Projektgebiet umschließt die drei größtenteils ländlich geprägten Landkreise Lahn-Dill, Marburg-Biedenkopf und Gießen. Für diese Regionen soll ein passgenaues Elektromobilitätskonzept erstellt werden. Die Konzeptstudie soll insbesondere im Schwerpunktbereich Gewerbegebiete Handlungsempfehlungen erarbeiten, die auch auf andere Regionen übertragbar sind. Im Rahmen der Akteursvernetzung sollen erfolgreiche regionale Best-Practice Elektromobilitäts- Projekte identifiziert und aufbereitet werden.
Das Projekt EMOLA soll mit der Erstellung einer Konzeptstudie eine Datengrundlage schaffen, um den Ausbau einer Ladesäuleninfrastruktur kreisübergreifend und strategisch steuern zu können. Dabei sollen auch Pilot-Gewerbegebiete identifiziert und hinsichtlich der Chancen für Elektromobilität analysiert werden. Außerdem bildet der Bereich „Work & Charge“ einen Schwerpunkt der Konzeptstudie, da die Stehzeiten der Mitarbeiterfahrzeuge bestens für das Aufladen von E-Autos geeignet sind. Bei der Auswahl der Pilot-Gewerbegebiete soll die Übertragbarkeit der zu erstellenden Elektromobilitätskonzepte gewährleistet sein. Die Konzeptstudie soll aber auch alle relevanten Fragestellungen des motorisierten Individualverkehrs (MIV) berücksichtigen und z.B. auch touristische Ausflugsziele einbinden. Darüber hinaus sollen neben dem MIV auch die Möglichkeiten des Einsatzes von E-Bussen und die hierfür am besten geeignete Ladeinfrastruktur geprüft und Linien identifiziert werden, die sich für den Testbetrieb anbieten würden.
Die Erkenntnisse, die im Rahmen der Konzeptstudie für die drei Landkreise gewonnen werden, sind auf ähnlich geprägte Regionen gut übertragbar. Insbesondere für Gewerbegebiete werden konkrete Handlungsempfehlungen formuliert, die in ähnlich strukturierten Gebieten Anwendung finden könnten. Auch die Auswahl von verschieden Linien für den Testbetrieb von Elektrobussen wird Erkenntnisse bezüglich der Umstellung von konventionell angetrieben Bussen auf Elektromobilität in einer ländlichen Region und deren Zentren bringen.
Aufbauend auf einer Vielzahl von relevanten Daten wie Pendlerstrom, Zulassungszahlen von Fahrzeugen, Einwohnerzahlen und auch geografischen Informationen über Gewerbegebiete werden aktuell mögliche sinnvolle Ausbaukonzepte für den Landkreis Marburg-Biedenkopf erarbeitet, um den Bestand von aktuell 296 reinen E-Fahrzeugen und 122 öffentlichen E-Lademöglichkeiten weiter zu erhöhen. Hier geht es auch um eine gute Kombination von möglichen privaten und öffentlichen E-Ladestationen. Auch Firmen und größere öffentliche Institutionen (z.B. Schulen, Verwaltungen, Krankenhäuser) bieten sich als gute Standorte für E-Lademöglichkeiten für Mitarbeitende und auch Besucher*innen/Kund*innen an. Die Konzeptstudien für den Landkreis Marburg-Biedenkopf werden bis Herbst 2018 fertiggestellt. Die Ergebnisse der Studie sollen dann mit den relevanten Akteuren diskutiert werden und das weitere Vorgehen abgestimmt werden. Insbesondere soll eine Ausbau-Landkarte zur E-Ladeinfrastruktur entstehen, die den Akteuren zusätzliche Informationen und Hinweise auf sinnvolle Standorte liefern soll. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf möchte mit dieser Studie einen Beitrag zum weiteren sinnvollen Ausbau der E-Ladeinfrastruktur in Zusammenarbeit mit den relevanten Akteuren leisten.